Samstag, 12. Dezember 2009

Weihnachtsdekoration




Am 30. November hatte Anders frei und als ich von der Arbeit nach Hause kam, hat er die ganze Wohnung mit Christbaumkugeln dekoriert und auch Bandit nicht vergessen. Nun ist es bei uns schön weihnachtlich, neben den Kugeln hängt auch mein Stern im Bürozimmer, im Wohnzimmer der Sternenvorhang und in der Küche steht der "ljusstake" (Kerzenständer) von Anders auf dem Fensterbrett und erleuchtet die Dunkelheit.

Öppna Julgatan und "lilla jul" 26. November 2009




Am 26.11.2009 öffnete quasi die "julgatan"(Weihnachtsstrasse) in Mariehamn. Auf diesen Zeitpunkt haben alle Geschäfte ihre Weihnachtsdeko in den Schaufenstern fertig gestellt. Und die Weihnachtsbeleuchtung in der Torggatan leuchtet auch seit diesem Tag.

Am 28.11.2009 (immer am Samstag vor dem 1. Advent) feiern die Finnen "lilla jul" ("pikkujoulu" auf finnisch) was soviel wie "kleine Weihnacht" bedeutet und ein Vorgeschmack auf Weihnachten ist. Es wird ein kleiner "julgran" (Tannenbaum) aufgestellt. Meistens kriegen die kleinen Kinder irgendwelche kleinen "julklappar" (Weihnachtsgeschenke).

Später im Dezember wird der "kleine" Tannenbaum gegen einen grossen ausgetauscht. In den Schulen werden Weihnachtslieder gesungen und "pepparkakor" (Pfefferkuchen) gegessen.

Tagesausflug nach Stockholm 19. November 2009




Morgens fuhren wir mit der m/s Rosella um 8.00 Uhr nach Kapellskär, von dort mit dem Bus anderthalb Stunden nach Stockholm, wo wir dann um ca. 11 Uhr ankamen. Die vielen Leute einer Grossstadt bin ich mir nicht mehr so gewohnt. Puh, hatte das Volk in Stockholm! Und das an einem Werktag! Für Sightseeing blieb leider keine Zeit. Wir hatten nur ein paar Stunden Zeit, um alle Besorgungen zu machen, dann hiess es wieder (dieses Mal mit zig Taschen) auf den Bus nach Kapellskär und dann mit der Abendfähre heim nach Mariehamn.

Fotofestival auf Åland 9.-10. Oktober 2009




An diesem Weekend fand das 1. Fotofestival auf Åland statt und zwar im Alandica Kultur- und Kongresszentrum in Mariehamn, wo auch das Kino ist. Es wurden namhafte Naturfotografen (von denen ich allerdings noch nie gehört habe) eingeladen, Vorträge zu halten.

Wir Mitglieder des „Obscura Fotoklub“ haben Bilder für eine Bildershow zur Verfügung gestellt. Ich hatte schon aus der Schweiz meine Bilder eingesandt – und was für ein tolles Gefühl, ein paar davon in der Bildershow zu entdecken! Zu Beginn der Show wurden alle Namen aufgelistet und meiner stand da auch! Und das grösste: Vor jedem Vortrag, den die Naturfotografen hielten, wurde zuerst „unser“ Bildspiel gezeigt. Meine Bilder auf Kinolein-wandgrösse zu sehen – hach, das war einfach obergenial!

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/742475/display/18850279

Der erste Vortrag fand am Freitagabend von 19-21 Uhr statt. Brutus Östling (ich möchte ja nicht Brutus heissen) zeigte uns seine neuesten und auch ältere Bilder. Er fotografiert hauptsächlich Vögel – Pinguine (was für geniale Bilder er gemacht hat, genau wie Bruno Zehnder), Greifvögel, Kolibris, Möwen….

Und da ich ja auch schon oft Vögel und anderes Getier fotografiert habe, weiss ich, wie schwierig dies ist. Und sass nur da (in einem roten weich gepolstertem Kinosessel) und hab zwei Stunden lang nur gestaunt, was der alles kann. Er hat natürlich eine Ausrüstung (600mm-Objektiv unter anderem) wovon ich nur träumen kann – aber trotzdem. Er hat einfach immer genau DEN richtigen Moment eingefangen. Zu jedem Bild hatte er eine Erzählung parat, wie, wo, wann geschossen und was er alles erlebt hat.

Ich konnte einfach nicht widerstehen und musste uns unbedingt sein neuestes Buch „att överleva dagen“ (den Tag überleben) kaufen. Mit persönlicher Widmung für Anders und mich.

Samstag ging es weiter mit vielen Vorträgen, ich konnte aber aus Zeitgründen nur drei besuchen. Der eine war von Anders Geidemark aus Schweden, der Bilder aus dem „wilden Albanien“ gezeigt hat. Normalerweise hört man ja aus Albanien oder von Albaniern nicht so tolle Sachen, aber die haben also ein schönes Land! Wobei er gesagt hat, dass in Albanien die Männer immer „käfelen“ und die Frauen und Eseln die Arbeit verrichten, was man auch auf den Bildern sehr gut gesehen hat. Der Mann trägt einen Kübel und die Frau eine Tonne Stroh auf dem Rücken. Er hat eindrückliche Natur- und Landschaftsaufnahmen gezeigt.

Einen kürzeren Vortrag über Modefotografie liess ich mir auch nicht entgehen. Es war sehr interessant, hinter die Kulissen eines Modefotografen zu schauen und zu entdecken, was und wie viel Arbeit hinter einem Bild steckt.

Und dann kam (abgesehen vom Vortrag von Brutus Östling) das Beste: Mireille de la Lez (39jährig) präsentierte ihr neues Buch mit einer grossartigen Bildershow. Das Buch heisst „Värld av is – ett hotat arktis“, auf deutsch heisst es „Leben im Eis – Arktis in Gefahr“ (ist z.B. bei Ex Libris erhältlich: http://www.exlibris.ch/?status=detail&p_id=3013329&t_na=sbz).

Ich hab noch nie solche genialen Bilder gesehen. Sie lebt meistens während vier oder 6-10 Monaten in der Arktis. Am Anfang zeigte sie ein Video von der Arktis und da hörte man den Wind pfeifen! Also ich mach ja viel für ein gutes Bild, aber in die Arktis reisen – nein danke!! Dort ist es -40/-45°C und wenn es windet und stürmt sogar -80°C!!! Sie schläft in drei Schlafsäcken und hat zwei Kleidergrössen: Normalerweise Grösse 34 und wenn sie dann ihre sechs Lagen Wolle angezogen hat, Grösse 42! Sie isst irgend so gefrorenes Zeugs (ich hab diese Stelle nicht ganz verstanden) und jagt Seerobben und fischt, um sich zu ernähren.

Ausserdem ist sie immer bewaffnet, wenn sie unterwegs ist und fotografiert. Falls mal ein „isbjörn“ (Eisbär) zu nahe kommen sollte, kann sie so einen Warnschuss abgeben. Einer hat mal ihr Gepäck „beschlagnahmt“ und sie hatte Glück, dass er wieder abzottelte, ohne das Gepäck (Inhalt: 600mm-Objektiv!!) zu zerstören. Sie hatte schon Angst, dass sie Nikon anrufen muss, damit die ein neues Tele in die Arktis liefern.

Für das Buch hat sie sieben Jahre lang (!!!) gearbeitet. Und meistens noch alles analog fotografiert. Einmal hat ein „Fjällräv“ (Polarfuchs - http://de.wikipedia.org/wiki/Polarfuchs) aus ihrer geöffneten Tasche eine Filmrolle geklaut und ist damit abgehauen. Bye bye, Bilder!

Einmal wurde ein Walross obduziert und man fand in seinem Magen über 6000 Muscheln! Ich hab extrem viel über die Tiere in der Arktis gelernt bei diesem Vortrag und war sehr berührt. Sie hat super Bilder gezeigt und eindrücklich erzählt, wie das mit dem Klimawandel vor sich geht (Erwärmung der Arktis, Schmelzen der Gletscher) und am Schluss war es sehr still im Saal. Alle waren echt ergriffen und ich glaube, die meisten wären am liebsten gleich aufgestanden und hätten einen Eisbären geknuddelt und denen Extraeis geschenkt.

Die Frau hat ja echt Geduld – ich wüsste nicht, ob ich soviel Geduld für ein einzelnes Foto aufbringen würde. Ihre Arbeit sieht so aus, dass sie sich quasi an einem Ort platziert und dann wartet, bis etwas passiert. Manchmal wartet sie einen Tag, manchmal eine Woche, manchmal Monate oder sogar ein Jahr. Aber ihre Geduld lohnt sich. Sie hat suuuuuper Bilder gemacht. Aber ich hätte echt Schiss. Ich meine, wenn so ein Eisbär so ca. 100m weit weg ist und dann näher und näher kommt – ich glaub, ich würde so schnell ich könnte, wegrennen. Vielleicht vorher noch einmal auf den Auslöser drücken. Aber Mireille hat gesagt man muss „Stand your ground“ – also seinen Platz nicht aufgeben, sondern dem Eisbär „klarmachen“, dass du bleibst und er gehen muss. Ich würde schlottern vor Angst (und vor Kälte)! Sie hat gesagt, man sage, man dürfe nicht schlecht über die Eisbären denken, denn die könnten quasi deine „schlechten Gedanken“ lesen.

Falls also jemand interessiert ist, das Buch kann ich wärmstens empfehlen! Ich hab es nämlich auch noch gekauft (das war ein teures Weekend – 2 Bücher, Eintritt fürs Festival, Abendessen und Fotoausflug). Aber es ist immerhin billiger, als eine Reise in die Arktis für zwei Personen

Am Samstag Abend gab es im Hotel/Restaurant Arkipelag (liegt im Osthafen) ein feines Nachtessen für uns Fotoclubmitglieder, die das Festival besucht haben. Da waren also wir von Obscura und noch Mitglieder aus sieben anderen Fotoklubs (u.a. auch Schweden und Finnland) anwesen – 95 Personen! Das Essen, irgendso ne Suppe, wo ich nicht mehr weiss, was es war, es aber fein geschmeckt hat, mit Lammtartar, danach Aborréfilets mit Pilzsauce und Härdöpfelstock.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Skördefest 18.-20. September 2009




Mit dem Bus fuhr ich zum Erntedankfest-Markt in Jomala. Im Bus gab's von den zwei Hostessen schon mal erste Infos vorab und einen Gutschein für einen "äpplekaka och kaffe" (Apfelkuchen und Kaffee), den ich mir natürlich nicht entgehen liess. Am Eingang hiess uns bereits eine Heuballenkuh freundlich willkommen. Das war ja echt witzig. Einen Heuballenesel hab ich auch noch entdeckt.

Es gab zig Verkaufsstände und es wurden nur Sachen verkauft, die auf Åland produziert wurden. Das Thema des Festes waren die Äpfel, da 60% der Äpfel aus Finnland auf Åland produziert werden. Daneben gab es noch ganz viele andere Sachen: Kartoffeln, Salate, Brot, Honig, Fische (dort duftete es wie auf einem riesigen Fischmarkt), Randen, Zwiebeln... Jeder einzelne Verkaufsstand hatte seine Sachen so liebevoll arrangiert und dekoriert. Es war eine Freude, auf dem Markt herumzustöbern und Fotos zu machen!

Neben Lebensmittel gab es auch noch ganz viele andere Produkte, die angeboten wurden. Unter anderem Schaffelle, Strickwaren (wunderschön gestrickte Sachen, so will ich auch mal stricken können), Kissen, Topflappen, Einkaufstaschen etc.

Meine Einkaufstasche füllte sich am Schluss mit kanelbullar (Zimtschnecken) für die Schwiegereltern und Salat, Brot, Kartoffeln und geräuchtem Lachs für uns zwei. Der Lachs hat echt fein geschmeckt.

Für die Technikfreaks gab's eine Traktorshow und ausserdem wurde mehrmals Squaredance aufgeführt.

Ach ja und von all den 6000 Leuten, die den Markt von Freitag-Sonntag besucht haben, kenne ich schon einige. Ich kann nun nicht mehr unerkannt rumschlendern, überall werde ich angesprochen. Entweder treffe ich Leute vom Steueramt, vom Gospelchor oder vom Fotoclub.

Das Wetter war super, warm und schön und der Anlass echt gelungen. Mehr Bilder des "Skördefest" seht ihr in meinem Fotocommunity-Account: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/742475

Sonntag, 13. September 2009

Orrdals Klint




Wir sind auf den höchsten "Berg" Ålands raufgeklettert. Auf wackeligen alten Holztreppen aus den 40er Jahren, die aber zum Glück immer noch gehalten haben. Nach 129 Meter raufkraxeln (so hoch ist die höchste Erhebung Ålands!) geniesst man eine traumhafte Aussicht auf den "bottenhavet", den Bottnischen Meerbusen, vorallem wenn man noch den 5 Meter hohen Aussichtsturm erklimmt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Orrdalsklint
http://de.wikipedia.org/wiki/Bottnischer_Meerbusen

1940 wurde dort ein "stuga" (ein kleines Holzhäuschen) gebaut und zwar im kalten Winter bei minus 26-27 Grad wurde das Baumaterial dort raufgeschleppt. Dort wohnte während des Zweiten Weltkrieges Luftbewachungspersonal.

Der Weg zu Orrdals Klint ist schwierig zu finden. Die Gemeinde und der Eigentümer sind sich nicht ganz im Klaren, wer nun das Recht hat, Hinweisschilder aufzustellen. Und da dies zu einem Zerwürfnis geführt hat, wurden die Schilder einfach kurzerhand entfernt.

http://www.alandstidningen.ax/article.con?iPage=1&id=18042

Zum Glück haben Anders Eltern den Weg für uns rausgesucht und uns eine gute Wegbeschreibung mitgegeben. Es gab nämlich schon Leute, die im Wald den Aufgang zu den Treppen mindestens eine halbe Stunde lang gesucht haben, da er so versteckt liegt. Doch wir haben es bald gefunden und nachher eine tolle Zeit dort oben gehabt.

Donnerstag, 20. August 2009

Kobba Klintar




Am 15. August fuhren Mami, Bruno, Siv, Bror und ich mit dem Boot nach Kobba Klintar, einer Insel, die vor Mariehamn liegt. Auf dem Hinweg hat es echt gewindet und es hat soviel Wasser ins Boot gespritzt, dass meine Jeans klitschnass waren.

Da wir rechtzeitig losgefahren sind, hatten wir die Möglichkeit, allen Fähren zuzuwinken, die nach Mariehamn und wieder retour nach Turku, Helsinki oder Kapellskär fuhren. Und das waren einige. M/s Silja Europa ist die grösste. Sie ist 202 Meter lang, 32 Meter breit und hat Platz für 3013 Passagiere und 340 Autos. Und es ist so faszinierend, wenn die Fähren nur wenige Meter von einem entfernt vorbeifahren!

Mehr über Silja Europa hier:
http://www.tallinksilja.com/en/tab2/ships/europa/

Am schönsten war aber natürlich, dass ich MEINE Fähre (siehe Bild) gesehen hab: Die m/s Isabella von Viking Line! http://www.vikingline.de/an_bord/isabella/

Und irgendwann werd ich auch damit mal eine Reise machen. Irgendwann.

Sonntag, 16. August 2009

24 Jahre Bauzeit, 24 Stunden Zerstörung




Åland wurde 1809 ein Teil des russischen Imperiums. Davor gehörte Åland zu Schweden. Die russische Periode dauerte bis 1918. Im Jahre 1830 begann man die russische Festung Bomarsund zu bauen. Die Briten und Franzosen attackierten die Festung im Krimkrieg und zerstörten die Festung 1854.

Während des Angriffs auf die Hauptfestung 1854 wurde Bomarsund von der Land- und Seeseite her bombardiert. Am 16. August 1854 wurde Bomarsund über 24 Stunden bombardiert und die Russen gaben auf.

24 Jahre Bauzeit (1830 - 1854) und die Festung war noch nicht mal fertiggestellt, als sie bombardiert wurde :-(

Die Hauptfestung war wie eine kleine Stadt mit Kirchen, Büros, Bäckereien, einem Gefängnis, Quellen für Trinkwasser und Toiletten. Es ist das grösste Gebäude, das jemals auf Åland gebaut wurde, mit total 246 Räumen (über 18000m2 Grundfläche), Unterkunft für 2500 Personen und Platz für 115 Kanonen.

Ein Wiederaufbau nach dem Krieg war den Russen nicht erlaubt: Die Åland Convention vom 30. März 1856 zwischen Russland, Großbritannien und Frankreich untersagte die Errichtung von Befestigungsanlagen und Marinestürzpunkten sowie die Stationierung von Truppen auf den Inseln. Die Vereinbarung war Teil des Pariser Friedens. Der britische Premierminister Palmerston erklärte vor dem Unterhaus, diese Regelung setze eine Barriere zwischen Russland und dem übrigen Nordeuropa.

Heute ist die Anlage ein Touristenziel.

Mehr über Bomarsund könnt ihr hier nachlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bomarsund

Sonntag, 26. Juli 2009

Sjödagarna




Mitte Juli waren bei uns die Sjödagarna (Seetage) im Osthafen. Es gab Musik und Tanz und natürlich diverse Fressbeizli. Für meine Crêpe "med sylt och grädde" (Konfi und Rahm) habe ich geschlagene 40min gewartet, aber es hat sich gelohnt.

Ausserdem konnte man Schiffe besichtigen. Anders und ich waren auf der "Linden", die vor einigen Wochen gebrannt hat. Dort drin ist es echt feudal, ich hab mir das viel weniger luxuriös vorgestellt und war beeindruckt, was sich alles in so einem Schiff verbirgt, das man von aussen gar nicht erahnen kann.

Dienstag, 21. Juli 2009

Finnische Vorfahren




Am 11. Juli haben wir die Kirche in Sund besichtigt. Auf dem dortigen Friedhof liegen die ersten Myllykoskis (geb. 1865 und 1871) begraben, die vom Festland (Österbotten) nach Åland gezogen sind. Sie haben zuerst in Kastelholm in Sund gelebt und Anders Eltern und die Eltern seiner Mutter sind dann nach Mariehamn gezogen. Seither leben die Myllykoskis in Mariehamn. Und seit Mai 2009 lebt auch die schweizerische Frau Myllykoski dort :-)

Aberglaube




Früher waren die Betten viel kleiner, denn die Leute haben im Sitzen geschlafen. Sie fürchteten, dass die Weisheit und die Seele "aus den Ohren rinnen" würde, wenn sie sich hinlegten.

Zum Glück weiss man das heute besser, denn ich würde gar nicht gerne im Sitzen schlafen!

Gesehen im Freilichtmuseum Jan Karlsgården in Sund

Schloss Kastelholm




Vermutlich gebaut im Jahr 1384. Im 1745 ist das Schloss fast vollständig abgebrannt. Es wurde wieder aufgebaut und bis 2001 renoviert. Es ist in jedem Reiseführer erwähnt und man findet dort drinnen ganz interessante und auch grüslige Sachen, u.a. Zähne und Knochen von Personen aus den Jahren 1400-1700:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/742475/display/17786704

Ausserdem ganz viele Sagen und Erzählungen von Aberglauben sowie Informationen über Ålands erste Hexe: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/742475/display/17787093

Es gibt so ein kleines, dunkles Zimmerchen im Turm, in dem Johan III. (der Sohn von Gustav Vasa) 1571 seinen Bruder Erik absetzte (wegen angeblicher Geisteskrankheit) und einkerkerte. Zuvor hatte dies Erik mit Johan in Turku genauso gemacht.

Dienstag, 14. Juli 2009

Ich habe gewonnen!



Und zwar die Auszeichnung für das beste Goldmedaillengewinnerbild im Bereich Portrait. Im Bereich Action hat Marcus Björk den Pokal geholt. Neben dem Pokal erhielten wir beide einen Gutschein, damit wir bei der Post ein Set eigene Briefmarken drucken lassen können. Dazu erhielten wir noch den Fotokalender für 2010 mit Bildern von Mitgliedern des Fotoklubs Obscura.

Ich hätte nie gedacht, dass ich gewinne. Was für eine tolle Überraschung das heute abend war!

Das lustigste war, dass ich "mein" Siegerbild, das gezeigt wurde, erst gar nicht erkannt habe. Ich habe ja soooo viele Bilder gemacht und hatte darum nicht mehr jedes einzelne im Kopf.

Ich freu mich riesig :-)

Sonntag, 28. Juni 2009

NatWest Island Games - Einweihungsfeier


NatWest Island Games (öspelen)

Am Samstag, 27. Juni, war abends die Eröffnungsfeier der NatWest Island Games. Die Feier hat mir gut gefallen. Vorallem das Einlaufen der diversen Inselnationen und deren Vorstellung. Von einigen Inseln hab ich noch nie gehört. Zum Beispiel Prince Edward Island, Saaremaa, St. Helena, Ynys Môn, Alderney etc. Gibraltar, Grönland, Menorca, Färöer usw. waren mir da schon geläufiger (auch wenn ich nicht genau sagen kann, wo die alle liegen).

Rhodos hatte wegen irgendwas Verspätung und landete erst während der Eröffnung und war deshalb nicht anwesend. Die Flaggenträgerin von Rhodos musste deshalb ganz allein und ohne Team aufs Spielfeld laufen.

Åland stellt mit 240 Teilnehmern die grösste Gruppe. Von den Prince Edward Islands kamen genau drei Männer – alles Golfer. Und von irgendwoher kam auch nur einer, ich weiss aber nicht mehr, von welcher Insel.

Und jede Insel brachte Wasser aus ihrer Heimat mit, das wurde dann in einen Springbrunnen gegossen. Und Rhodos hätte eine Flasche des gesammelten Wassers der letzten Spiele vor zwei Jahren mitbringen müssen. Dadurch, dass sie verspätet angekommen sind, war zwar das Team Rhodos nicht da, dafür aber das Wasser, welches sie mit einem Taxi vorgeschickt haben.

Es gab diverse Ansprachen, Musik, Tanz- und Karatevorführungen. Und zum Schluss noch ein Mini-Feuerwerk. Ausserdem wurde noch die NatWest Island Games-Hymne gesungen.

Let the games begin!

Freitag, 26. Juni 2009

Sälskär


Die Insel Sälskär ist sehr gut überschaubar, sie ist überhaupt nicht gross und es hat ausser einem „fyr“ (Leuchtturm), zwei, drei Häuschen, die schon fast zusammenfallen und ein paar Blumen und Vögeln einfach nix. Nichts. Einfach gar nichts. Keine Menschenseele wohnt mehr dort draussen. Wir hatten einen 76jährigen Führer, der dort aufgewachsen ist. Sein Vater war Leuchtturmwärter und ist 1922 auf die Insel gezogen. Bis 1949 haben dort vier Familien gelebt, dann zogen sie weg, da der Leuchtturm automatisiert wurde und es keinen Leuchtturmwärter mehr brauchte.

Auf der Insel hat es eine Vogelkolonie von Tordalks. Mehr dazu hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Tordalk

Die Aussicht vom Leuchtturm aus ist super, obwohl man ausser Wasser und ein paar Inselchen nicht viel sieht. Aber es lohnt sich, die 167 Treppenstufen hochzusteigen!




Freitag, 19. Juni 2009

Trevlig midsommar!



Es ist Midsommar. Das ist hier oben ein grosses Volksfest, wahrscheinlich sogar das grösste. Überall, in jedem kleinsten Kaff, wird eine „midsommarstång“ (ein Maibaum) aufgerichtet.

In der Zeitung wurde publiziert, dass am Morgen um 10 Uhr die „lövning och klädning“ (quasi die Dekoration) der midsommarstång stattfindet. Da war es aber noch so furchtbar grau, nass und kalt, dass ich auf eine Teilnahme daran verzichtet habe. Aber am Abend, beim Aufrichten der Stange, da war ich natürlich dabei. Sowas lasse ich mir nicht entgehen.

Es brauchte mindestens 15 Männer, um die Stange aufzurichten. Währenddessen mussten wir einige Meter zurücktreten, aus Sicherheitsgründen, wie gesagt wurde. Es ist aber nichts passiert und die Stange steht jetzt wunderschön geschmückt im „Engelska parken“ (englischer Park) in Mariehamn, und zwar gleich beim Seefahrtsmuseum.

Es kam viel Volk und als die Stange dann aufgerichtet war, haben alle geklatscht und anschliessend wurde der „Ålänningens sång“ (die Hymne Ålands) gesungen. Das war einfach so ein feierlicher Moment. Dieses Mal wurden sogar Liedblätter verteilt, da hab ich natürlich auch versucht, mitzusingen. Hier könnt ihr die Hymne hören:

http://www.youtube.com/watch?v=gj2hOHx8c-c&feature=related

Nachher gabs den „ringdansen“ – den Tanz rund um die midsommarstång. Und da ging es bisschen weniger feierlicher, dafür ganz lustig zu. Und da wurden auch wieder Lieder gesungen, dazu gesungen, getanzt, geklatscht…
Was hab ich gelacht, als ich gesehen hab, dass ich sogar ein, zwei Lieder kannte. Schwedischkurs der Migros Klubschule sei Dank!

Hier eine kleine Auswahl der lustigen Lieder:

Vi äro musikanter (Wir sind Musikanten):
http://www.youtube.com/watch?v=sKR8IDm7Irk

Und hier noch ein Video (nicht von mir) zu „små grodorna“ (kleine Frösche), da sieht man auch, wie die Leute ringsum tanzen:
http://www.youtube.com/watch?v=on9PLzlY0Ww&feature=related
Genau so sind sie hier in Mariehamn auch rumgehüpft :-)

Vermisst wird...



Ich vermisse den feinen Schweizerkäse, der jeweils so schön geformt und eingepackt ist. Hier oben wird der Käse hauptsächlich in so Blöcken (es gibt auch kleinere Blöcke) verkauft. Und dann wird mit so einem „Käseslicer“ abgeschnitten.

Wobei ich also sagen muss, dass der Käse hier oben auch gut schmeckt. Fast so gut wie der Schweizerkäse, trotz der unmöglichen Blockform. Aber nur fast. Obwohl Anders natürlich findet, dass der åländische Käse besser ist. Aber da geb ich nicht nach. Swiss Quality bleibt Swiss Quality. Vorallem beim Käse.

„So ein Käse“ meint Anders da nur.

Dienstag, 16. Juni 2009

Fattso



Das ist Bandits Rivale. Beide wollen hier der Boss sein,es gab schon ein paar "Anfauchungen", aber noch keine (grösseren) Kämpfe. Ausser einem Kratzer auf der Nase hat Bandit noch nichts eingefangen.


Bandit hat halt das Gefühl, er könne überall hinkommen und Chef sein.Dabei war Fattso schon vor ihm da. Fattso heisst übrigens nicht Fattso. Wir kennen seinen Namen nicht, Anders hat ihn so "getauft".


In unserer Siedlung gibt es mindestens 8-10 Katzen. Ich hab noch nie so viele Katzen auf einem Haufen gesehen. Mit allen anderen klappt es wunderbar, Bandit jagt öfters mal eine in der Gegend rum, bloss bei Fattso getraut er sich (noch) nicht so richtig :-)

Dienstag, 9. Juni 2009

Självstyrelsedagen 9. Juni 2009



Am 9. Juni feiert Åland den Unabhängigkeitstag. Im Jahr 1922 fanden in Åland die ersten Wahlen statt, und am 9. Juni 1922 trat das åländische Parlament, das damals noch Landsting (heute Lagting) hieß, zu seiner ersten Plenarsitzung zusammen. Der 9. Juni ist seither åländischer Nationalfeiertag.

Die Feier fand auf dem Torget (Marktplatz) statt. Zuerst fidelten ein paar Kinder auf ihren Geigen (die "Alandia Strings"). Die einen Lieder tönten bisschen schief, aber ein paar waren echt gut. Anschliessend wurde bei der Statue von Julius Sundblom eine richtig patriotische Ansprache gehalten: Åland ist der schönste Platz auf der Welt, es gibt keinen schöneren, wo man wohnen kann, es ziehen sogar immer wieder Leute dahin (stimmt!) und so weiter und so fort.

Das Jungorchester von Mariehamn hat gespielt und es wurden Blumen vor der Statue niedergelegt. So wie ich das verstanden habe, war Julius Sundblom ein Zeitungsjournalist und massgeblicher Führer der separatistischen Bewegung auf Åland.

Links und rechts der Statue standen je acht Flaggenträger mit der åländischen Flagge, ich nehme an, für die sechzehn Gemeinden auf Åland.

Und natürlich wurde auch der "Ålänningens sång" gesungen, das war ein ganz feierlicher Augenblick. Den Text findet man hier: http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%85l%C3%A4nningens_s%C3%A5ng Es war fast so feierlich, wie wenn wir am 1. August den Schweizerpsalm singen. Und es wurden Fläggli verteilt. Ich hab jetzt also nicht nur ein Schweizerfläggli daheim, sondern auch eine åländische Flagge! Womit wir jetzt also flaggen-gleichberechtigt sind.

Montag, 8. Juni 2009

isokoskelo


Isokoskelo ist die finnische Bezeichnung für Gänsesäger. Und diese Grossfamilie hab ich gestern am Nabben-Strand entdeckt. Die sind in einem Affentempo an mir vorbeigeschwommen, das war gar nicht einfach, von denen ein einigermassen gutes Bild hinzukriegen.

Gemäss Wikipedia ist dies eine gefährdete Vogelart, die auf der roten Liste steht. In Europa gibt es ca. 60.000 Brutpaare, in Finnland ca. 25.000, in Deutschland ca. 500-600, davon in Bayern ca. 250-300. Im Winter halten sich in Polen 40.000 bis 80.000 Gänsesäger auf, in Deutschland 30.000 bis 45.000.

Doch ganz aussterben tun sie (noch) nicht. Jedenfalls gibt es hier oben mindestens wieder 10 neue isokoskelos.

Sonntag, 7. Juni 2009

Ein Haus auf Åland



Ein Haus auf Åland ist ziemlich steuergünstig, hab ich gemerkt, als meine Chefin Raija und ich das schweizerische und åländische Steuerrecht verglichen haben. Hier oben muss die Liegenschaft nicht versteuert werden. Zumindest nicht der Wert der Liegenschaft. Wie das mit dem Eigenmietwert geht, hab ich noch nicht genau rausgefunden, aber Raija hat meine Beschreibung des Eigenmietwertes auf schwedisch (war gar nicht einfach, das zu umschreiben!) nicht wirklich viel gesagt, also wird der wahrscheinlich auch nicht versteuert.

Ein Haus hier oben ist also (zumindest steuerlich gesehen) ziemlich günstig. So günstig, dass sich sogar Möwen eines leisten können :-)

Donnerstag, 4. Juni 2009

Die "Linden" hat gebrannt


Ein Brand entstand gestern Mittwoch (3. Juni 2009) im Maschinenraum, als sich die "Linden" im Hafen in Kasnäs in Dragsfjärd befand.

Es war vor acht Uhr abends, als das Feuer ausbrach. Das Feuer hat sich im 50m langen Schiff ausgebreitet und bildete enorm viel Rauch.

Der Brand wurde in der Zwischenzeit gelöscht. Man nimmt an, dass ein Abgasrohr überhitzte und das dies das Feuer verursachte. Personen kamen keine zu Schaden.

Das Bild habe ich am 26. Mai 2009 im Osthafen (See Slemmern) gemacht.

Die Story kann man hier nachlesen:
http://www.nyan.ax/nyheter/?news_id=43643&news_instance=2

Bei Alandstidningen ist ausserdem auch noch zu lesen, dass der Schaden anscheinend schnell behoben und die "Linden" bereits am Freitag wieder im Einsatz sein kann.
http://www.alandstidningen.ax/article.con?id=17070&iPage=1

Sonntag, 31. Mai 2009

Ein kleines Paradies



Am Strand liegen
Die Zehen in den Sand graben
Relaxen
Lesen
Die Sonne geniessen
Den Duft von Meer atmen

Das ist pures Glück

Hach ja. Heute war's schön. Paradiesisch schön.
Ich hab Sonne pur getankt und relaxt. Das tat echt gut!

Und so ein kleines Paradies haben wir quasi direkt vor unserer Haustüre.
Wenn das mal nicht paradiesisch ist!

Samstag, 30. Mai 2009

Meine Arbeitskollegen



Dies sind meine Arbeitskollegen von „Ålands Skattebyrå“. Kerstin ist nicht mit drauf, da sie zeitgleich mit mir fotografiert hat. Robert fehlt auch, der kam bisschen später und hat unser Gruppenfoto verpasst. Ausserdem waren nicht alle am Fest (60-talet) dabei.

Ich stelle mal vor:

Hinterste Reihe, von links nach rechts:
Jan, Maria (ist gerade im „mammaledig“ – Mutterschaftsurlaub), Maria Sagulin (meine Chefin mit der blauen Blume im Haar), Camilla, Juanita, Päivi, Leena, Lilian

Vordere Reihe (kniend), von links nach rechts:
Carola, Anna und Marica

60-talet-fest



Am 29. Mai 2009 war also "60-talet-fest" und wir hatten es richtig lustig. Die Frauen haben sich mit dem Outfit ja richtig ins Zeug gelegt. Zwei waren sogar noch extra beim "frissan" (Coiffeur). Carola hatte eine Hochsteckfrisur und Lilian die Haare hinten so auftoupiert und mit einem breiten Haarreif. Das sah wirklich sehr nach 60er-Jahre aus. Da konnte ich mit meinem neuen hübsch gepunkteten Rock nicht wirklich mithalten. Und meine "frisyr" wollte auch nicht so, wie ich wollte, aber egal.

Und wie es hier oben so ist: Es gab wieder einen, nein sogar zwei "tävlingar" (Wettbewerbe). Zum einen wurde das beste Outfit gekürt (Kerstin hat gewonnen) und zum zweiten gab es einen Musikwettbewerb. Wir mussten von 15 Liedern (natürlich alle aus den 60er-Jahren) den Sänger erraten, alle Lieder wurden während jeweils 40 Sekunden angespielt. Und da ich halt noch sooo jung bin, kam ich bei diesem Wettbewerb ziemlich flach raus. Ich hab nur vier Mal den Titel des Songs gekannt, aber meistens hatte ich keine Ahnung, wer dies gesungen hat. Ich hab nicht mal mehr "Green green grass of home" erkannt. Das fand ich dann schon bisschen bedenklich.

Wir haben auch noch Karaoke gesungen und das ging dann einiges besser. Und wie immer hier im Norden wurden natürlich wieder zig Schnäpse und Liköre aufgetischt. Schon am Anfang hat mir Carola eine kleine Whisky-Flasche gereicht und ich hab aber nur so einen Mini-Schluck genommen. Puh. Whisky ist nicht mein Geschmack, hab ich festgestellt.

Alles in allem ein gelungenes Fest, es hat Spass gemacht und die Finnen sind nicht nur trink- sondern auch festfreudig.




Dienstag, 26. Mai 2009

Nichtstun ist ja soooo anstrengend!


Bandit geht es gut, er hat den Umzug super gemeistert, klettert meistens auf den paar wenigen restlichen Schachteln umher und guckt immer ganz interessiert aus allen Fenstern. Ich möchte manchmal nur zu gerne wissen, was er so denkt.

Wenn er nicht gerade Hunger hat und (freiwillig!!) Trockenfutter frisst (er frisst aber immer noch gerne Nassfutter) schläft er meistens irgendwo, sei es auf dem Stuhl oder dem Sofa im Wohnzimmer, dem Bett oder sonstwo.

Und morgens um 4 Uhr war er heute seeeehr aktiv, der Schlingel. Er ist meistens dann am aktivsten, wenn wir noch schlafen wollen :-)

Bald kann er raus, dann gibt es sicher wieder viele neue Storys zu erzählen :-))


Die Möwe, das Boot und das Ei


Gestern war ich nach der Arbeit im Lilla Holmen, das ist ein kleiner Park. Eine kleine Brücke führt in den Park. Links neben der Brücke liegen vertäut ein paar kleine Boote. Auf dem Rückweg, als ich auf der Brücke war, hat doch eine Möwe nonstop geschrien und gekrächzt. Da musste ich doch mal genauer hinschauen.

Da lag doch voll in einem kleinen gelben Boot ein "fågelbo" (Vogelnest) mit einem Ei drin. Kein Wunder, dass sich die Möwe fast heiser geschrien hat, empfand sie doch jeden, der über die Brücke lief, als Gefahr.

Heute bin ich nochmals hingegangen und hab die Möwe besucht, allerdings brütete sie heute ganz friedlich :-)

Sonntag, 24. Mai 2009

Es ist Frühling


Gleich neben dem Ämbetshus (wo ich arbeite) liegt das Stadshus, also das Stadthaus. Und von meinem Fenster aus seh ich direkt auf den wunderschön bepflanzten kleinen Garten davor. Und freue mich jedes Mal an den schönen Tulpen. Die blühen hier nämlich noch in voller Pracht, was ein Beweis dafür ist, dass der Frühling hier wirklich immer bisschen später beginnt.
Ich find's cool, im gleichen Jahr zwei Mal Frühling erleben zu dürfen.
Nachtrag: Irgendwelche Idioten haben die Tulpenpracht zerstört (mein Bild entstand glücklicherweise einen Tag vorher). Dass auch immer alle schönen Sachen kaputt gemacht werden müssen, das versteh ich einfach nicht. http://www.alandstidningen.ax/article.con?id=16915&iPage=1

Mittwoch, 20. Mai 2009

Teppichwaschplatz


Autowaschplätze kenn ich ja, aber ein Teppichwaschplatz? So was gibt es also hier oben und zwar nur ca. 10min von unserem Daheim entfernt. Bei den kleinen roten Bootshäuschen liegt dieser Teppichwaschplatz. Und während man Teppiche wäscht, hat man eine schöne Sicht auf den See Slemmern und dahinter Mariebad (Hallenbad) und den Osthafen.

Ich geh gerne dorthin, nur schon wegen der Aussicht. Aber ohne Teppich. Den lass ich zuhause.

Dienstag, 19. Mai 2009

Mein Arbeitsplatz



Da arbeite ich also. Im "Statens Ämbetshus" liegt Ålands Skattebyrå. Ich hab so eine kleine Büroecke im Post- und Meetingsraum gekriegt, welche ich mir fortzu einrichte, damit es gemütlich wird. Ich hab schon mal den PC umgestellt und mir Büromaterial besorgt.

Gestern habe ich tonnenweise "deklarationer" (Steuererklärungen) ausgepackt und nach Nummern sortiert. Und ich musste alle Beilagen an die Steuererklärungen bostitchen! In Zürich wäre dies eine Todsünde (wegen dem Scanning) gewesen. Momentan mach ich halt solche langweiligen Arbeiten, da ich mich erst in das neue Steuerrecht einarbeiten muss. Doch ab Mitte Juni werd ich dann gelehrt, wie man Steuererklärungen hierzulande kontrolliert. Da freue ich mich schon drauf.

Doch bis dahin lese ich fleissig die Wegleitung für die Steuererklärung 2008 und mein Kopf
hat heute abend richtiggehend "geraucht" nach all diesen neuen Ausdrücken:
Hier eine kleine Auswahl:
avdrag - Abzug
behörig - zuständig
beskattning - Besteuerung
hyvyds- och bisyssla - Haupt- und Nebenerwerb
dödsbo - Erbe, Nachlass
hyresinkomster - Mieterträge
jord- och skogsbruk - Land- und Forstwirtschaft
underhållsbidrag - Unterhaltsbeitrag

In Finnland gibt es übrigens nur ca. 8 Steuerämter für das ganze Land. Åland gehört zum "Sydvästra Finlands Skatteverk". Und alle Gemeinden auf Åland schicken ihre Steuererklärungen nach Mariehamn. Wär ja auch zuviel verlangt, für so kleine Ortschaften je ein Steueramt zu eröffnen, nicht wahr?

Mit dem Bus zur Arbeit


Ich fahre mit dem Bus zur Arbeit, da der Weg zum Skatteverket (Steueramt) zu Fuss doch etwa 30 Minuten dauern würde. Die Bushaltestelle liegt gleich bei unserer Siedlung. Und da ich (noch) immer zu früh dort stehe und auf den Bus warte, geniesse ich jeden Morgen die Sicht auf den Strand Nabben mit Wald im Vordergrund. Einfach herrlich.

Doch wenn doch nur alles so herrlich wäre. Dieser Bus (Linie C) ist eine Extratour und fährt nur zu folgenden Zeiten: 07.40 / 08.10 / 08.40 / 09.10 / 09.40 und abends alle halbe Stunde zwischen 15.30 und 17.30 Uhr. Ausserdem fährt er nur in der Zeit zwischen 20. August und 6. Juni, das heisst, ich muss ab anfangs Juni mit dem Bus der Linie A ins Dorf. Und der braucht ca. 20 Minuten im Gegensatz zu der Linie C, die nur ca. 7 Minuten braucht.

Hauptsache, ich komm dort an. Ob mit Linie C oder A ist ja eigentlich egal.

Sonntag, 17. Mai 2009

Om man flyttar in, så får man ballonger



Für alle, die schon Bilder sehen wollten: Hier mal eine Aussenansicht von unserem Zuhause. Die Innenansichten folgen, sobald alle Schachteln ausgepackt und alles eingeräumt ist.


Bild 1: Küche, Büro, Schlafzimmer (von links)
Bild 2: Wohnzimmer mit Balkon

Ich bin gut angekommen in meinem bzw. unserem neuen Daheim. Und gestern sind auch alle meine Möbel und sonstigen Sachen angekommen. Pasi (der finnische Chauffeur) hat echt geschwitzt, bis er alles in den 3. Stock getragen hat (wir haben nämlich keinen Lift). Aber er hat super Arbeit geleistet, so wie schon beim Packen in Adliswil. Und ich hab meine spärlichen Finnischkenntnisse wieder gebrauchen können. Er hat alles verstanden, was ich auf finnisch gesagt habe, aber ich nicht immer alles, was er gesagt hat :-)

Beim Ausladen hab ich die Bekanntschaft von zwei neuen Nachbarinnen gemacht – beide sind so ca. 4-6jährig. Die zwei Girls waren ja echt süss. Die wollten alles wissen. Was ich mache, wie ich heisse, wer der Mann (gemeint war der Chauffeur) ist, wieso er kein Schwedisch spreche (er spricht nur finnisch und englisch) und und und… Die haben mich echt gelöchert und das in einem Mordstempo, ich kam gar nicht immer mit, was die alles gesagt haben. Und nein, ich möchte nicht springseilen, ich glaube über das Alter bin ich hinaus. Die eine kann sogar rückwärts und nur auf einem Bein springseilen. Und ihr Angebot („kann vi hjälpa er“? – können wir euch helfen?) musste ich leider ausschlagen, sonst wäre ich noch drangekommen wegen Kinderarbeit. Die zwei hätten auch keine einzige Schachtel halten können :-)

Die Girls hatten nebst ihrem Springseil auch noch Ballone zum Aufblasen mit. Und ich hab zwei Ballone bekommen (den Knopf musste ich allerdings selber machen) mit der Begründung: Om man flyttar in, så får man ballonger (Wenn man einzieht, kriegt man Ballone).

Und als sie dann noch rausgefunden haben, dass ich eine Katze habe (ja, wo ist sie dann? Wieso ist sie nicht draussen?) haben sie am späten Abend noch bei uns geläutet und wollten Bandit besuchen. Ich hab ihnen dann erklärt, sie sollen doch bitte ein anderes Mal kommen, wenn nicht mehr alles so „huller om buller“ (chaotisch) ist. Und fand es gar nicht so einfach, denen grad auf schwedisch alles zu erklären, aber sie haben es verstanden und sind abgezottelt, allerdings nicht ohne ein „vi ses“ (wir sehen uns).


Montag, 4. Mai 2009

Living in a box



Packen ist angesagt. Überall stehen hunderte von Kisten und Schachteln rum. Vieles ist bereits fein säuberlich eingepackt. Die letzten Möbel sind schon fast alle verkauft. Bandit ist manchmal irritiert, wenn wieder was andersrum steht (oder nicht mehr da ist), wie er sich das gewöhnt ist. Doch solange er noch seinen Lieblingsschlafplatz auf dem Stuhl im Wohnzimmer hat, kümmert ihn das wenig. Er schläft lieber auf seinem Stuhl den Schlaf des Gerechten. Oder "hilft" mir beim Packen. Seine Transportbox hat er sich bereits ausgesucht, ist sie doch viel grösser und bequemer, als diejenige, die die Fluggesellschaft vorschreibt.

Diese Woche stehen noch all die Formalitäten an - abmelden bei der Gemeinde und Verträge, Anschlüsse etc. kündigen. Ewig dieser Papierkram. Und dann stehen noch all die Verabschiedungspartys und -treffen an. Falls mich jemand vermisst - ich stecke zwischen Boxen und Papieren. Und würd nur zu gerne dort rausgeholt werden.






Donnerstag, 15. Januar 2009

Die Länderspielarena von Åland

Der Sportpark liegt im Zentrum von Mariehamn und bildet eine Oase für alle Sportbegeisterten. Es handelt sich um eine komplette Anlage für Leichtathletik und Fussball. In der Nähe liegen die Fährenterminale, Unterkünfte und Verpflegungsstellen. Die Anlage verfügt über sechs Umkleideräume und liegt im Anschluss zur Eishalle, Finnenbahn und dem Sportzentrum.

Leichtathletik
Komplette Leichtathletikanlage mit Tartanbahn (Rubtan), mit Platz für die Wurfdisziplinen, Stab- und Hochsprung sowie Drei- und Weitsprung.

Tennis
Auf dem Gelände gibt es auch vier Tennisplätze (3 Aschen; 1 Hardcourt), wo weltbekannte Spieler wie Björn Borg und John McEnroe während der ATP Senior Tour of Champions gespielt haben.

Fussball
Rasenplatz mit Tribüne für 1650 Personen, dazu ein Hartplatz in Originalgrösse.

Dank dem Aufstieg der Fussballmannschaft des IFK Mariehamn in die höchste finnische Liga, der Veikkaus Liga, wird der Sportpark mit einer Flutlichtanlage, einer neuen Tribüne und einem neuen Rasen versehen.Quelle: http://www.visitaland.com/de/idrottsparken

Dienstag, 13. Januar 2009

Naturstiga

Natur pur erlebt man im Naturstiga Ramsholmen (ein Naturreservat) in Jomala. Sogar im Winter, wenn alles kahl und leer ist, findet man noch schöne Fotomotive. Und ein paar vorige Äpfel. Die hab ich aber nicht gepflückt. Sondern für den nächsten Besucher dort gelassen :-)

Sport

Mariehamn hat eine eigene Fussballmannschaft: IFK Mariehamn. Und die spielen jeweils hier in diesem Stadion. Wobei es jetzt total verschneit und leer ist. Doch vielleicht guck ich hier irgendwann mal einen Match, wer weiss?


Der nächste Match ist anscheinend am 16.1.09 gegen Sund. Da fane ich doch jetzt schon mal: "Hopp IFK!"

Freitag, 2. Januar 2009

Weisse Kügelchen

Gestern hat es hier gekügelt. Wirklich. Lauter kleine weisse Kügelchen kamen vom Himmel. Und es war kein Hagel, obwohl Anders das Gegenteil behauptet. Ob dies hier der normale Schnee ist? Also ich find das bisschen komisch, denn am liebsten hab ich die dicken weissen Schneeflocken. Doch von denen war weit und breit keine einzige zu sehen. Nur diese Kügelchen.

Dafür knirscht es so schön, wenn man über den Schnee läuft. Und das gefällt mir.

Meine Traum-Masse

Ich hab ja schon immer gewusst, dass ich nicht ein ganz schmales Füdli habe. Aber 27,6m ist schon bisschen gar breit. Gross gewachsen bin ich auch: 171,2 Meter. Und geboren bin ich im 1989.

Das bin ich. Genauer gesagt, das ist M/S Isabella. Und die fährt jeweils von Turku in Finnland nach Mariehamn, Åland. Und bietet Platz für 2480 Personen. Und für 364 Autos. Und anscheinend jede Menge an Spass und Unterhaltung.

Genau sagen kann ich dies leider nicht. Da ich leider noch nie auf "meinem" Schiff gefahren bin. Aber falls ihr noch mehr über mich wissen möchtet, könnt ihr einfach hier nachlesen:


Ich weiss nur eins. Ich brauch ein viiiiiiieeel grösseres Weitwinkel. Ein Superweitwinkel. Und einen erhöhteren Aussichtspunkt. Ich bring mich nämlich nicht ganz aufs Bild. Tut mir also echt leid, dass ihr mich hier nicht in ganzer Pracht bewundern könnt.

Konzert am Neujahrsmorgen

Neujahrsmorgen. Ich bin noch müde, da ich erst um 1.45 Uhr vom Silvester feiern nach Hause gekommen bin. Laufe aber trotzdem schon um 10.10 Uhr los, da ich unbedingt das Flötenkonzert in der St. Görans Kirche in Mariehamn um 11.00 Uhr hören will. Wir haben nämlich vor ein paar Tagen Krister und Liisa getroffen, und Liisa spielt dort mit. Deshalb steh ich auch gerne etwas früher auf. Anders muss arbeiten, deshalb mach ich mich alleine auf den Weg.

Das Ganze entpuppte sich aber nicht wirklich als Neujahrskonzert, sondern als Neujahrsgottesdienst, untermalt von Liisas Querflötenmusik. Meine Schwedisch-Kenntnisse sind anscheinend noch nicht so gut, da ich dies missverstanden habe. Ich geniesse dafür den Gottesdienst, muss aber aufpassen, dass ich nicht gleich wieder einschlafe. Ich bin nämlich noch nicht wirklich ganz wach.

Weshalb hab ich mich bloss in eine der vordersten Reihen gesetzt? Jetzt muss ich immer wieder nach hinten schielen, um zu gucken, was die anderen machen. Schön peinlich. Auf einmal singen alle (na ja, die wenigen Leute, die dort sind). Irgendwann weiss ich dann auch, welches Lied sie singen. Eine Liedansage wär was.

Von der Predigt hab ich leider nicht allzuviel verstanden. Doch es ging um die Bedeutung von Namen. Und dann ist mir der Vers hängen geblieben: "Jag har kallat dig vid ditt namn, du är min" und dies hab ich sogar verstanden (aus Jesaja 43,1: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein).

Ich hab mich versucht im Singen von schwedischen Kirchenliedern, dem Aufsagen des apostolischen Glaubensbekenntnisses und des Vaterunsers. Hab mich also heute nicht in musikalischer, sondern in kirchlicher Hinsicht weitergebildet. Und das glaub ich, ist mir auch gelungen. Und das ist gut so.

Donnerstag, 1. Januar 2009

Gott Nytt År!

Silvester in Finnland ist lustig. Gesprächig. Schnapsig vor allem. Bevor jetzt aber Gerüchte aufkommen, ich sei unter die Alkoholiker gegangen: Ich hab nicht geschnäpselt. Aber die anderen dafür umso mehr. Und bei jedem Schluck Schnaps hat die ganze Runde immer wieder ein anderes "snapsvisa", ein Schnapslied, gesungen. Extra für mich. Weil ich das in der Schwedisch-Stunde mal gehört habe, dass dies üblich sei, die Schnaps-Singerei. Und ich sie darauf aufmerksam gemacht habe, dass sie doch beim Schnäpseln eigentlich singen müssten. Und sie waren brav und haben ein Privatkonzert für mich gemacht. Und ich hab Tränen gelacht, weil ich das so lustig fand.

Um Mitternacht ging's raus auf die Strasse (bibber, war das kalt). Und alle Nachbarn haben sich auf der Strasse dort getroffen, Tonnen von "fyrverkeri"abgebrannt und sich gegenseitig ein "Gott Nytt År!" gewünscht. Und Sekt-Flaschen rumgereicht. Richtig, es wurde direkt aus den Flaschen getrunken. Na dann, Prost und Willkommen 2009!